Physiotherapie Bonn Tobias Kehlenbach in seiner Praxis

Beckenbodentherapie

In diesem Blogbeitrag der Serie – Von Mann zu Mann – wird es um das Thema Beckenbodentherapie gehen.

Was versteht man darunter?

Wann kommt sie zum Einsatz ?

Wer kann von dieser Therapie profitieren?

Was versteht man  unter Beckenbodentherapie?

Die Beckenbodentherapie/Beckenbodengymnastik ist eine Art von Physiotherapie, die darauf abzielt, die Muskeln im Beckenbodenbereich zu stärken und oder zu entspannen. Der Beckenboden ist ein Netzwerk aus Muskeln, Bindegewebe und Faszien, das, wie der Name schon sagt,  den Boden des Beckens bildet und eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Blase, des Darms und der sexuellen Funktion spielt.

Wann kommt sie zum Einsatz?

Die Beckenbodentherapie kann bei verschiedenen Beschwerden helfen, darunter:

  • Harninkontinenz (unerwünschter Urinverlust)
  • Stuhlinkontinenz (unerwünschter Stuhlverlust)
  • Pelvic Pain /Chronic Pelvic pain Syndrom (Beckenschmerzen)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Prostataprobleme
  • Sexuelle Dysfunktionen (  z.B.Erektionsstörungen)
  • etc.

Was wird dabei gemacht?

Auf der Grundlage eines ausführlichen und individuellen Anamnesegesprächs wird mit dem Patienten gemeinsam die Therapie geplant und durchgeführt. Dabei kann die Beckenbodentherapie eine Kombination aus Übungen zur Stärkung und Entspannung der Beckenbodenmuskulatur, Bewegungsübungen und  sehr wichtig, Aufklärung ( über gesunde Gewohnheiten im Alltag z.B. Bewegungsverhalten, Körperhaltung, Trinkgewohnheiten, Toilettenverhalten, auslösende und mindernde Faktoren aus dem individuellen Kontext des Patienten) enthalten.

Wer bietet die Beckenbodengymnastik  an?

Ein speziell ausgebildeter Physiotherapeut oder eine Physiotherapeutin kann die Therapie durchführen und individuell auf die Bedürfnisse und Beschwerden des Patienten oder der Patientin abstimmen. Hierzu habe ich eine zertifizierte Fortbildung bei der AG GGUP ( Arbeitsgemeinschaft Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie und Proktologie) gemacht.

Aus dem Herzen von Bonn

Tobias Kehlenbach

Logo der Physiotherapie in Bonn Schriftzug Tobias Kehlenbach

Schmerz verstehen (Part 2)

Im ersten Teil dieses Blogs ging es um einen ersten Einblick in das Thema Schmerz und vor allem um die Betrachtung woher unser Verständnis über das Thema Schmerz kommt.

 Dies waren einige der wichtigen Aussagen des ersten Artikels

Take Home Message 1:

Schmerzen sind eine normale und z.T. überlebenswichtige, wenn auch unangenehme, Erfahrung als Reaktion auf eine von unserem Gehirn bewertete reale oder potentielle Gefahrensituation. Jeder Schmerz ist immer Real.

Take Home Message 2:

Schmerzen können ohne jeglichen Gewebeschaden entstehen.

Schmerz ist mehr als eine einfache körperliche Empfindung. Schmerz ist eine Erfahrung die wir machen. Die reine Empfindung ist lediglich ein Teil dieser Schmerzerfahrung. Wie wir diese Interpretieren, darüber denken, fühlen und wie wir darauf reagieren sind weitere wichtige Elemente dieser Schmerzerfahrung und können die Schmerzempfindung beeinflussen.

Schmerz – Grundlage

In der Behandlung ist ein Hauptziel, das die Patient*innen eine Erklärung bekommen, warum sie Schmerzen haben. Die Grundlage für Wahrnehmung und in diesem Fall auch für die Wahrnehmung von Schmerzen, ist unser Nervensystem. No Brain – No Pain, könnte man sagen- was so viel heißt wie, ohne Nervensystem ist die Schmerzwahrnehmung nicht möglich.

Nervensystem

Um es übersichtlich darzustellen, kann man das Nervensystem in ein Zentrales- und ein peripheres Nervensystem unterteilen. Das zentrale Nervensystem besteht aus unserem Gehirn und dem Rückenmark, unter peripherem Nervensystem versteht man die Nerven, nachdem Sie die Wirbelsäule verlassen haben.

Wozu brauchen wir unser Nervensystem? Das zentrale Nervensystem bzw. das Gehirn ist unsere Schaltzentrale und der Sitz unseres Bewusstseins. Hier kommen unterschiedlichste Informationen, als elektrischer Reiz codiert, aus unserer Umwelt und aus unserem Körper an. Im Gehirn werden diese Reize sehr komplex verrechnet, bewertet und es kommt zu einer Wahrnehmung ( wie sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen). Darüber hinaus kann das Gehirn  eine Reizantwort geben und z.B eine Bewegung  oder eben einen Schmerzreiz auslösen.

Damit Sie ein besseres Verständnis für das Nervensystem bekommen, nehme ich Sie einmal mit auf eine kurze Reise eines Reizes bis zur Wahrnehmung.

Von Reizwahrnehmung, Rezeptoren und Reizweiterleitung

Um verstehen zu können wie ein Reiz entsteht, weitergeleitet und letztendlich wahrgenommen wird sollte man etwas über die Anatomie und Arbeitsweise von Nerven wissen. Ein Nerv besteht vereinfacht gesagt aus einem Nervenzellkörper (Soma), Bereiche für die Aufnahme von Signalen von andere Nervenzellen ( Dendrite) und eine Fortsatz zur Weiterleitung von Nervensignalen ( Axon). Die Signalaufnahme und die Signalübertragung  findet über eine Synapse statt. Die Synapse besteht somit aus je einem Anteil von Zelle A und Zelle B und dem Spalt zwischen diesen zwei Zellen.

Zur Reizaufnahme gibt es verschiedene Rezeptoren. Diese Rezeptoren sitzen je nach dem wie man es sieht am Anfang oder Ende eines Axons. Es gibt verschiedene Arten von Rezeptoren, die spezialisiert darauf sind, entsprechende Reize oder Veränderungen im Gewebe wahrzunehmen und daraufhin einen elektrischen Reiz zu generieren. Die Rezeptoren können chemische, thermische ,mechanische Veränderungen und potentiell schädliche Reize wahrnehmen.

Wird eine Veränderung ( chemisch, thermisch oder mechanisch) durch einen Rezeptor wahrgenommen, kommt es zur Auslösung eines elektrischen Impulses. Dieser Impuls wird entlang des Nervs zum Nervenzellkörper im Hinterhorn des Rückenmarks und dann zur nächsten Synapsen im Rückenmark, ähnlich einem Morsecode, fort geleitet. An den Synapsen im Rückenmark kommt es durch  den eintreffenden elektrischen Impuls zu  einer Freisetzung von chemischen Stoffen in einen weiteren Synaptischen Spalt. Abhängig davon welche Botenstoffe freigesetzt werden, kann die nachfolgende Nervenzelle erregt werden und somit erneut ein elektrischer Impuls generiert werden, der im Rückemark über spezialisierte Nervenbahnen zum Gehirn weitergeleitet wird.

Schmerz , Gefahrenmeldung und Nociception

Der Mythos, das unser Körper Schmerzrezeptoren und Schmerzbahnen besitzt, also spezialisierte Nerven die Schmerz im Gewebe wahrnehmen und diesen an das Gehirn weiterleiten, hält sich hartnäckig. Er ist aber nicht ganz richtig. Schmerz ist eine komplexe, unangenehme Sinnes- und Gefühlswahrnehmung und eben nicht nur eine reine Reizwahrnehmung. Besser als Schmerzrezeptoren ist daher Begriff der Gefahrenmelder oder Gefahrenrezeptoren. Denn in unserem Körper gibt es unterschiedlich  spezialisierte Rezeptoren, die sogenannten Nociceptoren. Diese nehmen Veränderungen und potentielle oder reale Gefahr im Gewebe unseres Körpers wahr. Werden Sie gereizt erzeugen sie einen elektrischen Impuls, der an das Rückenmark und das Gehirn weitergeleitet wird. Diese potentiell schädlichen Veränderungen können chemischer Art ( z.B. eine Entzündung), mechanisch ( z.B. Druck oder Zug) oder thermisch (z.B. Wärme oder Kälte) sein.

Wird ein solches Gefahrensignal an das Gehirn weitergeleitet, kommt es im zentralen Nervensystem zu komplexen Verrechnungen an deren Ende das Gehirn unter umständen einen Schmerzreiz generieren kann – aber nicht muss. Hierbei spricht man von einem Bottom Up Prozess, d.h. Signale werden von „unten“ also aus dem Körper heraus, nach „oben“ an das Gehirn geleitet.  Hier sehen Sie, das körpereigene Gefahrensignale (z.B. aus einem entzündeten Gelenk ) an der Schmerzentstehung beteiligt sind bzw. es sein können, jedoch alleine die Gefahrenmeldung  noch kein Schaden und auch nicht die Wahrnehmung von Schmerz bedeutet.

Ebenso ist es möglich, das auch in Abwesenheit von Gefahrensignalen oder Nociception aus dem Körper  heraus, Schmerzen entstehen können. Hier spricht man von einem Top Down Prozess, bei dem es durch Verrechnungsprozesse im Gehirn („Top“) selbst, zu einer  Schmerzwahrnehmung im Körper („Down“) kommen kann.

Das Gehirn unsere Alarmzentrale

Wie Sie sehen, kommt dem Gehirn bei der Schmerzentstehung eine übergeordnete Rolle zu. „Schmerz findet in ihrem Kopf statt“, wird häufig gesagt. Ich finde diesen Ausdruck nicht ideal, wenn es im Grundsatz auch richtig erscheinen mag. Bei Patienten führt dieser Ausspruch ebenfalls gerne einmal zu der Aussage: „Aber ich bilde mir das doch nicht ein!“. Nein, das tun sie tatsächlich nicht – Ihr Schmerz ist REAL!. Die letztendlich Wahrnehmung von Schmerz findet zwar tatsächlich in unserem Gehirn statt, jedoch gehören viele andere Einflussfaktoren zur Entstehung von Schmerzen dazu und zum Teil eben auch Informationen aus unserem Körper.  Das Gehirn scheint aus einer Vielzahl von Signalen, Impulsen, Informationen die es erhält abzuwägen, ob dem Körper Gefahr droht oder nicht und entscheidet dann, ob ein Schmerzreiz sinnvoll ist oder nicht.

Um die Entstehung von Schmerz zu erklären, gibt es verschiedene Theorien. DIese Theorien erkläre ich Ihnen gerne im nächsten Blogbeitrag

Theorien der Schmerzentstehung

Viele Grüße aus dem Herzen von Bonn

Tobias Kehlenbach

Logo der Physiotherapie in Bonn Schriftzug Tobias Kehlenbach

Schmerz verstehen (Part 1)

In dieser Blogserie widme ich mich dem komplexen Thema Schmerz.

Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens zu 100% schmerzhafte Erfahrungen. Damit meine ich nicht nur die seelisch oder emotional schmerzhaften Episoden die man z.B. bei dem Verlust eines geliebten Menschen empfindet. Nein, ich meine tatsächlich auch den körperlich spürbaren Schmerz. Nach wenigen Sätzen wird schon deutlich,dass  die Empfindung von Schmerzen ein vielseitiges und komplexes Geschehen sein kann, was für jeden etwas anderes bedeutet und individuell wahrgenommen wird.

Schmerztheorien im Wandel der Zeit

Um zu wissen was Schmerz ist und wie er entsteht, lohnt es sich erst einmal eine kleine Zeitreise anzustellen und zu schauen, wo kommen unsere Erkenntnisse über Schmerzen her und was dachte man früher über Schmerzen und deren Ursache.

Von der Strafe der Götter bis zum cartesianischen Schmerzverständnis

Durch die letzten Jahrhunderte oder Jahrtausende  gab es immer wieder neue und veränderte Sichtweisen und Erklärungsmodelle für Schmerzen.  In der Antike und dem Mittelalter  ging man  häufig davon aus, dass Schmerzen eine Strafe einer höheren Macht sei, z.B. für die Sünden des Schmerzgeplagten. Im 16. Jahrhundert führten die Forschungen von René Descartes zu einer wissenschaftlichen Revolution. Descartes ging davon aus, dass Schmerzen als körperliches Warnsignal zum Schutz des Organismus ( vor Gewebeschaden)  zu verstehen seien und der Schmerzreiz über Nervenbahnen an das Gehirn geleitet wird und dort dieser Schaden als Schmerz wahrgenommen wird. Diese Theorie hielt sich bis in die zweite Hälfte des 19. Jahhunderts, sogar teilweise bis heute.

Das Gehirn hält Einzug in der Schmerzbetrachtung

Um 1900 rum, beobachtete Dr. Siegmund Freud etwas bei seinen Patienten, das der bisherigen Vorstellung von Schmerzen und deren Ursache widersprach. Er hatte viele Patienten die über Schmerzen klagten, ohne das sie eine Verletzung  hatten oder einem besonderen Schmerzreiz ausgesetzt waren. Siegmund Freud erkannte während seiner Psychoanalysen, das Schmerzen nicht nur durch schädigende Reize (etwas, was von außen mit dem Körper passiert) ausgelöst werden konnten, sondern auch durch die  Psychisch bzw. das Gehirn (also etwas aus dem Körper selber heraus) entstehen konnten. Ganz ohne eine Schädigung des Organismus oder Gewebe.

Die Moderne

Wenn wir die kleine Zeitreise in die Moderne fortführen, dann sehen wir Schmerz heute als einen komplexen Verrechnungsprozess von Informationen durch unser Nervensystem. Gefahrenreize werden dabei von Nervenrezeptoren wahrgenommen und über Nervenbahnen an das Rückenmark und dann weiter an das Gehirn geleitet. Unser Gehirn ist dabei stetig bemüht die einkommenden Reize auf eine potentielle oder reale Gefahr für den Organismuss hin zu überprüfen und zu vermeiden. Dazu kann das Gehirn uns unter anderem mit  Schmerzreizen dazu bringen unser Verhalten zu ändern und uns selber zu  Schützen. Einflussfaktoren die hierbei eine Rolle spielen können sind extrem vielfältig und ebenso gibt es viele unterschiedliche Erklärungsmodelle zur Entstehung von Schmerzen. Eins dieser Modelle ist das BioPsychoSoziale (BPS) Erklärungsmodel, auf das ich in den nächsten Teilen dieser Blogserie  nochmal zu sprechen kommen werde.

Was ist Schmerz ?

Die Weltschmerzorganisation (IASP=International Association for the Study of Pain) definiert Schmerz wie folgt:

Definition:

“Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebniss, das mit  einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.“

Schmerz als Sinnes- und Gefühlserlebnis

Im ersten Teil der Definition wird Schmerz als unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebniss beschrieben. Mit dem Begriff „Sinneserlebnis“ ist gemeint, dass Schmerzen als brennend, bohrend oder stechend empfunden werden können. Es geht also um den Charakter des Schmerzes, zum anderen geht es aber auch um die Schmerzstärke oder Intensität.

Mit dem Begriff „Gefühlserlebnis“ wird deutlich, dass Schmerzen auch immer einen emotionalen Anteil haben. Schmerzen können Emotionen auslösen und als quälend, mörderisch, beängstigend oder erschöpfend beschrieben werden.

Schmerz ist mehr als eine einfache körperliche Empfindung. Schmerz ist eine Erfahrung die wir machen. Die reine Empfindung ist lediglich ein Teil dieser Schmerzerfahrung. Wie wir diese Interpretieren, darüber denken, fühlen und wie wir darauf reagieren sind weitere wichtige Elemente dieser Schmerzerfahrung.

Wozu ist Schmerz überhaupt sinnvoll?

Schmerz ist im Normalfall lebensnotwendig. Aus körperlicher Sicht stellt Schmerz einen lebensnotwendigen Reiz dar, der uns durch eine Reaktion ( Schutzmaßnahme) vor Gewebeschaden schützen soll. Würden wir keine Schmerzen empfinden, wären wir als Organismus wohl nicht so überlebensfähig wie wir es sind. Was würde passieren, wenn wir  beim Kontakt mit einer heißen Flamme keinen Schmerz verspüren würden? Wir würden uns nicht schützen und die Hand nicht als Schutzreaktion zurück ziehen. Als Konsequenz nähme unser Körper Schaden. Wir werden daher teilweise auch schon durch einen Schmerz vor Schaden gewarnt, bevor er tatsächlich entsteht. Genial oder?

Tatsächlicher oder drohender Schaden

In der Definition der IASP werden zwei unterschiedliche Situationen beschrieben, in denen Sie Schmerzen haben können.

Tatsächlicher Schaden:

In dieser Situation ist tatsächlich ein Gewebeschaden entstanden. Sie haben sich einen Knochen gebrochen oder in den Finger geschnitten. Ihr Körper sendet durch die Verletzung Nervenimpulse an das Rückenmark und dann an das Gehirn. Ihr Gehirn startet eine Verrechnung und Bewertung dieser Nervenimpulse und „entscheidet“ sich einen Schmerz zu generieren. Somit soll eine Schutzreaktion ausgelöst werden die Sie vor weiterer Verletzung schützt.

Drohender Schaden:

In dieser Situation gelangen ebenfalls Nervenimpulse aus dem Gewebe des Körpers ( Bandscheibe, Muskulatur, Gelenke etc.) über das Rückenmark ans Gehirn. Allerdings sind diese Gefahrenmeldungen nicht durch eine Verletzung entstanden. Die Impulse könnten z.B. durch normale Belastung, wie etwas heben oder sich dehnen, entstanden sein. Auch hier stellt das Gehirn wieder eine komplexe Verrechnung und Bewertung der eintreffenden Informationen an. Kommt das Gehirn aufgrund der Bewertung dazu, den Reiz als potentiell gefährlich oder schädlich zu betrachten, kann es einen Schmerzreiz generieren – ohne, dass eine Körperschädigung stattgefunden hat.

Darüber hinaus, kann Schmerz sogar ohne jegliche Information aus dem Gewebe entstehen.

Sie sehen, dass Schmerz nicht immer mit dem tatsächlichen Vorhandensein oder der Größe eines Schadens im Gewebe zu tun hat. Schmerz kann entstehen, ohne das überhaupt ein Gewebeschaden besteht!

Schmerz Take Home Message 1:

Schmerzen sind eine normale und z.T. überlebenswichtige, wenn auch unangenehme, Erfahrung als Reaktion auf eine von unserem Gehirn bewertete reale oder potentielle Gefahrensituation. Jeder Schmerz ist immer Real.

Schmerz Take Home Message 2:

Schmerzen können ohne jeglichen Gewebeschaden entstehen.

Mehr zu dem Thema Schmerz und womit die Schmerzentstehung zu tun hat, gibt es im nächsten Blogbeitrag – Schmerz verstehen.

Viele Grüße aus dem Herzen von Bonn

Tobias Kehlenbach

Physiotherapie Bonn Tobias Kehlenbach in seiner Praxis

Von Mann zu Mann –  der Urologieblog

Willkommen und schön das Sie den Weg auf meinen Blog gefunden haben.

Ich möchte Ihnen zukünftig unter der Rubrik “Von Mann zu Mann – der Urologieblog” spezifische Gesundheitsthemen für Männer, die mit der Urologie (Harntrakt), Proktologie ( Darmtrakt), Sexualität und allgemein der Männergesundheit zu tun haben, näher bringen.

Den Beginn mache ich mit dem allgemeinen Thema Männergesundheit.

Männergesundheit

“Im Alltag verhalten sich Männer oft weniger gesundheitsbewusst als Frauen. Traditionelle Mänerrollen verhindern eher Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und begünstigen die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Männer achten weniger auf den eigenen Gesundheitszustand und nehmen seltener an Angeboten zur Gesundheitsförderung teil, die Ernährung ist oft weniger gesund, der Alkoholkonsum ist häufig riskant.

Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen auch bei psychischen Erkrankungen. Zwar werden starke Stressbelastungen oder Depressionen bei Männern in Deutschland seltener diagnostiziert als bei Frauen, doch rund drei viertel aller vollendeten Suizide entfallen auf Männer. Fast jeder 50. Todesfall eines Mannes ist eine Selbsttötung. Leistungsdruck, ständige Erreichbarkeit und soziale Krisen sind häufige Ursachen.

Zur Förderung der Männergesundheit und Steigerung der männlichen Lebenserwartung ist ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit körperlicher Bewegung, ausgewogener Ernährung und positiver Stressbewältigung” Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

 

Es wird deutlich, das der Begriff Männergesundheit viele Themen einbezieht. Psychologie, Sucht, Ernährung, Urologie, Bewegung und Sport, Herz-Kreislauf- Gesundheit, Sexualität, Magen-Darm-Gesundheit sind nur einige wenige Themen, die für Männer wichtig sind und wo es teilweise Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.

Wussten Sie das?

  • Männer  im Alter von 55-60  ein mehr als vier mal so hohes Risiko haben aufgrund eines Herzinfarktes zu sterben. (Quelle: Statista)
  •  Mehr Männer an Lungenkrebs erkranken als Frauen. (Quelle: RKI – Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland 2014)
  • 100% der Prostatakrebsdiagnosen  auf Männer entfallen – ja ein kleiner Scherz meinerseits ( Frauen haben keine Prostata und können somit auch kein Prostatakrebs bekommen). Kein Scherz sondern ein ernster Hintergrund ist jedoch der nachfolgende Fakt. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Männer  und rangiert 2014 auf Platz 3 der Krebssterbefälle. (Quelle: RKI- Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland 2014)
  • Die männliche Suizidrate ( Selbstmord) drei mal höher ist, wie die von Frauen. ( Quelle: RKI)
  • Je nach Alter zwischen 4-18% der Männer an ungewolltem Harnverlust ( Harninkontinenz) leiden.

Man könnte noch viele ähnliche Punkte aufzählen, es wird aber auch so schon ersichtlich, das es gesundheitliche unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.

In der Physiotherapie können natürlich nicht alle Aspekte der Männergesundheit behandelt oder positv beeinflusst werden. Jedoch gibt es wichtige Aspekte die im Rahmen der Prävention von Erkrankungen und auch der Rehabilitation nach Erkrankung und eventueller Operation oder sonstiger Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, etc.) von der Physiotherapie geleistet werden können.

Bewegung

Vor allem das Thema Bewegung ist ein ureigenstes Themengebiet in der Physiotherapie, zeitgleich aber auch eins der wichtigsten wenn nicht sogar das „Wichtigste“,  wenn es um Gesundheit geht. Die Physiotherapie versucht den Menschen langfristig in Bewegung zu halten und Ihn z.B. nach Verletzungen oder Operationen wieder in Bewegung zu bringen. Moderat intensive Bewegung von 150 min pro Woche ( bei 7 Tage ca 22 min pro Tag) werden durch die  Weltgesundheitsorganisation (WHO) für jeden Menschen empfohlen.

Diese Erkenntnis ist keinesfalls eine moderne. In der Menschheitsgeschichte gab es schon viele herausragende Personen, die den Zusammenhang zwischen Bewegung und Gesundheit erkannt haben. Auf den  Philosophen  Aristoteles  geht z.B.  folgendes Zitat „Das Leben besteht in der Bewegung“, zurück.

“Zusammenhänge von körperlicher Aktivität und Gesundheit werden viele beschrieben und immer wieder durch Studien belegt. So kann regelmäßige Bewegung das Risiko für manche Krebsarten im Mittel um bis zu 25%, für Herz-Kreislauferkrankungen um bis zu 40-50% und für Diabetis sogar bis 80% reduzieren. ” (Quelle: Landes Institut für Gesundheit und Arbeit des Landes NRW – Gesundheit durch Bewegung Fördern)

Selbst die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft berichten auf Ihrer Webseite über das Thema „Körperliche Aktivität als Medikament“. In ihrer Zusammenfassung schreiben sie „ Regelmäßige körperliche Aktivität wurde in zahlreichen prospektiven Kohortenstudien in den letzten Jahrzehnten untersucht. Übereinstimmend ergaben Studien an insgesamt über einer Million Probanden, dass durch körperliche Aktivität Gesamtmorbidität und -mortalität im Vergleich zu körperlich Inaktiven um 30–40 % gesenkt werden können. Dies gilt auch für eine größere Zahl von Krankheiten. Neben Prävention und Rehabilitation wird körperliche Aktivität zunehmend als Therapie bei Krankheiten mit guten Erfolgen eingesetzt. Dies gilt für kardiovaskuläre Erkrankungen, aber auch für andere wie Stoffwechsel-, neurologisch-psychiatrische und viele andere Erkrankungen.„

Möchten auch Sie etwas positives für Ihre Gesundheit tun, dann fangen Sie mit kleinen Veränderungen in Ihrem täglichen Bewegungsverhalten an. Gehen Sie in der Mittagspause spazieren, nehmen Sie die Treppen anstatt den Aufzug, Bewegen Sie sich zuhause mehr. Auch hier zählt „Kleinvieh macht auch Mist“

Brauchen Sie Hilfe bei der Umsetzung oder möchten Sie einen Plan bekommen, wie Sie wieder in Bewegung kommen können, dann Schreiben Sie mich an. Gemeinsam bringen wir Sie wieder in Bewegung

 

Weitere Blogbeiträge dieser Serie finden Sie hier:

Beckenbodentherapie

 

Aus dem Herzen von Bonn

Tobias Kehlenbach

 

Physiotherapie Bonn Tobias Kehlenbach in seiner Praxis

Tobias Kehlenbach – Physiotherapeut & Heilpraktiker

Vielen Dank, dass Sie hier sind. Gerne möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen!

 

Mein Name ist Tobias Kehlenbach. Ich bin Physiotherapeut und Heilpraktiker. Geboren und aufgewachsen bin ich in Bonn. Meine Ausbildung zum Physiotherapeuten habe ich ebenfalls hier in Bonn absolviert und 2007 abgeschlossen. Ich bin also durch und durch „ne Bönnsche Jung“ und mit ganzem Herzen ein Rheinländer.

Meine Physiotherapiepraxis in Bonn

Meine Praxisräumlichkeiten befinden sich daher auch folgerichtig in der Altstadt, also mitten im Herzen von Bonn. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das Stadthaus mit seiner Parkgarage und die angrenzenden Bus- und Bahnhaltestelle.

 

Was haben Sie als Patient davon?

  • Super zentrale Lage der Praxis, direkt in der Innenstadt
  • Ausreichend Parkmöglichkeiten nur wenige Schritte von der Praxis entfernt
  • Fußläufige Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr

 

Ich bin Physiotherapeut und Heilpraktiker. Warum?

Diese Frage kann ich wie folgt beantworten:

In Deutschland ist es so, dass ein Physiotherapeut die meisten Leistungen nur auf Anordnung, sprich nur nach Ausstellung eines Rezepts vom Arzt oder einer selbstständigen Diagnose des Heilpraktikers Patienten behandeln darf. Das war meine Intention, weshalb ich mich entschlossen habe, die Heilpraktiker Prüfung abzulegen.

Welche Vorteile ergeben sich dadurch für meine Patienten? Als Heilpraktiker bin ich somit berechtigt, auch ohne vorherige ärztliche Abklärung und ohne vorhandenes Rezept zu untersuchen, Diagnosen zu stellen und zu behandeln. Der Patient spart sich dadurch den Weg und vor allem die Zeit durch einen vorherigen Arztbesuch. Die Behandlung kann schneller beginnen und somit auch die Genesung beschleunigen.Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht doch ein Arzt hinzugezogen wird, wenn eine ärztliche Diagnostik oder Behandlung notwendig erscheint.

Ich sehe mich als Physiotherapeut und Heilpraktiker in einem interdisziplinären medizinischen Kontext und ich bemühe mich stets um eine gute Vernetzung zwischen Physiotherapeuten im Köln-Bonner Raum wie auch zwischen mir als Physiotherapeut und umliegenden Ärzten verschiedener Fachgebiete. Ich glaube, dass nur so eine wirklich umfassende, zufriedenstellende und gute Versorgung für meine Patienten möglich ist.

 

Was haben Sie als Patient davon?

  • Zeitersparnis – Sie brauchen keinen vorherigen Termin bei Ihrem Arzt. Die Therapie kann ohne Zeitverzögerung beginnen.
  • Akuttermine sind möglich – lange Wartezeiten auf einen Termin gibt es bei mir nicht,  Sie bekommen auch mit akuten Beschwerden meist innerhalb weniger Tage einen Termin.
  • Fachliche Vernetzung – Sie profitieren von meinem interdisziplinären medizinischen Netzwerk in Bonn. Bei Bedarf habe ich den richtigen Ansprechpartner für Sie und Sorge dafür das Sie einen möglichst zeitnahen Termin bekommen.

 

 

Meine Expertise: Was mache ich in meiner Tätigkeit als Physiotherapeut und Heilpraktiker?

 

Physiotherapie

Seit Beginn meiner Tätigkeit, behandele ich überwiegend Patienten aller Altersklassen aus dem orthopädischen Bereich, das heißt, Patienten mit Schmerzen des Bewegungsapparats ( Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle etc.) und Patienten vor und nach Operationen ( z.B. Hüft- oder Knieendoprothesen, Meniskus- oder Kreuzbandoperationen etc.). Mehr zu meiner Qualifikation finden Sie hier: Tobias-Kehlenbach Qualifikationen.

 

Männer-Gesundheit / Urologie

Ferner ist mir das Thema „Männer-Gesundheit“ in den letzten Jahren ein besonderes Anliegen geworden. Hier handelt es sich vor allem um urologische und proktologische Beschwerdebilder (z.B. Prostatavergrößerung, Prostatakrebs, Harninkontinenz und Erektionsstörungen). Durch meine Spezialisierung innerhalb dieses Themengebietes, bin ich in der Region Köln-Bonn der einzige PhysioPelvica zertifizierte Therapeut und somit die Anlaufstelle für das Thema Männergesundheit hier in der Region. Mehr dazu erfahren Sie in Zukunft, hier in diesem Blog.

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Ein weiterer Bestandteil meiner Praxistätigkeit als Physiotherapeut und Heilpraktiker ist das betriebliches Gesundheitsmanagement. In der gesamten Köln Bonner Region unterstütze ich Firmen bei der medizinischen Betreuung ihrer Mitarbeiter im Rahmen von Behandlungen im Betrieb, Organisiation und Durchführung von Gesundheitstagen, Beratung zu Gesundheitsthemen.

 

Sportphysiotherapie / Künstlerbetreung

Betreuung von Sportlern und Mannschaften bzw. Sportveranstaltungen haben mir immer schon sehr viel Freude gemacht und begeistern mich jedes Mal aufs Neue. Neben meiner Arbeit als Sportphysiotherapeut der deutschen Korfballnationalmannschaft, durfte ich in den letzten Jahren verschiedene Auswahlmannschaften des Fußballverbands Mittelrhein ( FVM)  sowie Sportler, Künstler/Musiker ( Kasalla, Queerbeat etc.) betreuen. Lesen Sie mehr zu meinem Personal Coaching.

 

In der kommenden Zeit werde ich hier im Blog immer wieder neue Informationen und mehr Inhalte zu den einzelnen Fachbereichen liefern. Wenn Sie Interesse oder Fragen zu bestimmten Themen haben, schreiben Sie mir gerne eine Email.

Wenn Sie über neue Blogbeiträge informiert werden wollen oder diese mit Freunden, der Familie oder weiteren Interessierten bzw. betroffenen Personen teilen wollen, schreiben sie mir ebenfalls über info@tobias-kehlenbach.de

Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag Ihr Interesse an mir und meiner Arbeit wecken konnte.

 

Bleiben Sie gesund.

Ihr

Tobias Kehlenbach