Von Mann zu Mann – der Urologieblog
Willkommen und schön das Sie den Weg auf meinen Blog gefunden haben.
Ich möchte Ihnen zukünftig unter der Rubrik “Von Mann zu Mann – der Urologieblog” spezifische Gesundheitsthemen für Männer, die mit der Urologie (Harntrakt), Proktologie ( Darmtrakt), Sexualität und allgemein der Männergesundheit zu tun haben, näher bringen.
Den Beginn mache ich mit dem allgemeinen Thema Männergesundheit.
Männergesundheit
“Im Alltag verhalten sich Männer oft weniger gesundheitsbewusst als Frauen. Traditionelle Mänerrollen verhindern eher Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und begünstigen die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Männer achten weniger auf den eigenen Gesundheitszustand und nehmen seltener an Angeboten zur Gesundheitsförderung teil, die Ernährung ist oft weniger gesund, der Alkoholkonsum ist häufig riskant.
Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen auch bei psychischen Erkrankungen. Zwar werden starke Stressbelastungen oder Depressionen bei Männern in Deutschland seltener diagnostiziert als bei Frauen, doch rund drei viertel aller vollendeten Suizide entfallen auf Männer. Fast jeder 50. Todesfall eines Mannes ist eine Selbsttötung. Leistungsdruck, ständige Erreichbarkeit und soziale Krisen sind häufige Ursachen.
Zur Förderung der Männergesundheit und Steigerung der männlichen Lebenserwartung ist ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit körperlicher Bewegung, ausgewogener Ernährung und positiver Stressbewältigung” Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Es wird deutlich, das der Begriff Männergesundheit viele Themen einbezieht. Psychologie, Sucht, Ernährung, Urologie, Bewegung und Sport, Herz-Kreislauf- Gesundheit, Sexualität, Magen-Darm-Gesundheit sind nur einige wenige Themen, die für Männer wichtig sind und wo es teilweise Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.
Wussten Sie das?
- Männer im Alter von 55-60 ein mehr als vier mal so hohes Risiko haben aufgrund eines Herzinfarktes zu sterben. (Quelle: Statista)
- Mehr Männer an Lungenkrebs erkranken als Frauen. (Quelle: RKI – Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland 2014)
- 100% der Prostatakrebsdiagnosen auf Männer entfallen – ja ein kleiner Scherz meinerseits ( Frauen haben keine Prostata und können somit auch kein Prostatakrebs bekommen). Kein Scherz sondern ein ernster Hintergrund ist jedoch der nachfolgende Fakt. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Männer und rangiert 2014 auf Platz 3 der Krebssterbefälle. (Quelle: RKI- Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland 2014)
- Die männliche Suizidrate ( Selbstmord) drei mal höher ist, wie die von Frauen. ( Quelle: RKI)
- Je nach Alter zwischen 4-18% der Männer an ungewolltem Harnverlust ( Harninkontinenz) leiden.
Man könnte noch viele ähnliche Punkte aufzählen, es wird aber auch so schon ersichtlich, das es gesundheitliche unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.
In der Physiotherapie können natürlich nicht alle Aspekte der Männergesundheit behandelt oder positv beeinflusst werden. Jedoch gibt es wichtige Aspekte die im Rahmen der Prävention von Erkrankungen und auch der Rehabilitation nach Erkrankung und eventueller Operation oder sonstiger Behandlung (Chemotherapie, Bestrahlung, etc.) von der Physiotherapie geleistet werden können.
Bewegung
Vor allem das Thema Bewegung ist ein ureigenstes Themengebiet in der Physiotherapie, zeitgleich aber auch eins der wichtigsten wenn nicht sogar das „Wichtigste“, wenn es um Gesundheit geht. Die Physiotherapie versucht den Menschen langfristig in Bewegung zu halten und Ihn z.B. nach Verletzungen oder Operationen wieder in Bewegung zu bringen. Moderat intensive Bewegung von 150 min pro Woche ( bei 7 Tage ca 22 min pro Tag) werden durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für jeden Menschen empfohlen.
Diese Erkenntnis ist keinesfalls eine moderne. In der Menschheitsgeschichte gab es schon viele herausragende Personen, die den Zusammenhang zwischen Bewegung und Gesundheit erkannt haben. Auf den Philosophen Aristoteles geht z.B. folgendes Zitat „Das Leben besteht in der Bewegung“, zurück.
“Zusammenhänge von körperlicher Aktivität und Gesundheit werden viele beschrieben und immer wieder durch Studien belegt. So kann regelmäßige Bewegung das Risiko für manche Krebsarten im Mittel um bis zu 25%, für Herz-Kreislauferkrankungen um bis zu 40-50% und für Diabetis sogar bis 80% reduzieren. ” (Quelle: Landes Institut für Gesundheit und Arbeit des Landes NRW – Gesundheit durch Bewegung Fördern)
Selbst die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft berichten auf Ihrer Webseite über das Thema „Körperliche Aktivität als Medikament“. In ihrer Zusammenfassung schreiben sie „ Regelmäßige körperliche Aktivität wurde in zahlreichen prospektiven Kohortenstudien in den letzten Jahrzehnten untersucht. Übereinstimmend ergaben Studien an insgesamt über einer Million Probanden, dass durch körperliche Aktivität Gesamtmorbidität und -mortalität im Vergleich zu körperlich Inaktiven um 30–40 % gesenkt werden können. Dies gilt auch für eine größere Zahl von Krankheiten. Neben Prävention und Rehabilitation wird körperliche Aktivität zunehmend als Therapie bei Krankheiten mit guten Erfolgen eingesetzt. Dies gilt für kardiovaskuläre Erkrankungen, aber auch für andere wie Stoffwechsel-, neurologisch-psychiatrische und viele andere Erkrankungen.„
Möchten auch Sie etwas positives für Ihre Gesundheit tun, dann fangen Sie mit kleinen Veränderungen in Ihrem täglichen Bewegungsverhalten an. Gehen Sie in der Mittagspause spazieren, nehmen Sie die Treppen anstatt den Aufzug, Bewegen Sie sich zuhause mehr. Auch hier zählt „Kleinvieh macht auch Mist“
Brauchen Sie Hilfe bei der Umsetzung oder möchten Sie einen Plan bekommen, wie Sie wieder in Bewegung kommen können, dann Schreiben Sie mich an. Gemeinsam bringen wir Sie wieder in Bewegung
Weitere Blogbeiträge dieser Serie finden Sie hier:
Aus dem Herzen von Bonn
Tobias Kehlenbach